Wortschwall: Ich persönlich
Das ICH ist persönlich. Ganz und gar; dem Fürwort sei Dank. Darum sage und schreibe ich auch immer: „Ich persönlich„. Das ist zwar ein doppelt-gemoppelter weißer Schimmel. Aber das muss sein: Die drei Buchstaben halten das Leben zusammen; sind die Zeichen der Zeit, auf denen ich buchstäblich sitze. Das nehme ich persönlich auf mich. Auch wenn es dich stört:
Ich freue mich über ein persönliches Gespräch. Und schicke persönlich meinen Lebenslauf. Höchstpersönlich unterschrieben. Das ist persönlicher als du denkst. Das kann ich mich nicht oft genug wiederholen. Ich bin nun mal ICH; davon singen auch ICH & ICH ein Lied. Und die Werber werden nicht müde, penetrant das ICH zu penetrieren; was auch ICH-AG’ler anspornt.
Ganz besonders einfallsreich:
Ich bin unglaublich… (Softwarelösungen)
Ich bin gut. (Bundesagentur für Arbeit)
Ich bin stolz, ein Neanderthaler zu sein. (Lauftreff Gruiten)
Ich bin keine Fallpauschale. (Hilfe für kranke Kinder e.V.)
Ich freu‘ mich drauf! (Galeria Kaufhof)
Ich muss mal pissen. ( Deutsche Bahn 2012)
Dazu spricht Tim Klein aus Köln: „Ich hoffe, dein Besuch auf meinen Seiten gefällt dir!“