Mit Sicherheit 2
…Sicherheit geht nur mit Ausrufezeichen!
Da bin ich mir GANZ, nein VÖLLIG sicher! Sicherheit schreit nach
multiplen Adjektiven und Ausrufe. Zeichen. Das verleiht der
Sicherheit größten Nachdruck; gezuckert mit süßlich schmeckender
Seriosität.
Werblich gesetzt geht das so:
Bauen Sie die Sicherheit mit ein!
Sicherheit geht vor!
Mit Sicherheit anders!
Mit Sicherheit ein guter Schornstein!
Das sind, nun ja, sicher gute Sicherheiten. Wobei die Krone
der S-Schöpfung „ACHSELFRISCHE Sicherheit“ lautet.
Politisch geht es nicht minder krude zu: Angesichts von Mord &
Totschlag, „Attentaten“, „Islamischer Staat“, Dealern und vor
allem der anstehenden Bundestagswahlen 2017, heißt es bei
der CSU:
Sicherheit für unsere Freiheit.
Rhetorisch gewieft hält man bei der SPD dagegen:
Freiheit in Sicherheit.
„Sicherheit“, „Freiheit“ dreh’ die Worte von hinten nach vorn –
und mir im Munde rum. Es bleibt wie es bleibt: Zwei Wörter, die
reinewech nichts miteinander zu tun haben.
Mich „in Sicherheit wiegen“? Werd’ ich da nicht verschaukelt?
Sicherheit ist ein Nutzen, ein Werbeversprechen. Aber doch kein
objektiv messbarer Prozess oder gar ein „gesichertes Ergebnis“.
„Freiheit“, ist bitte schön, WAS? Dass du „frei“ bist zu denken,
was du willst? Dass du „frei“ bist zu glauben, was du willst?
Das du „frei“ bist zu konsumieren was du willst? „Achselfrische
Sicherheit“? Ist es das, was du willst? Ist das dein Traum vom Glück?
Schaust Du dafür in die Röhre? In der U-Bahn? Im Einkaufscenter?
Bist im Visier von Kameras soweit das Auge sieht und liest:
Achtung! Videoüberwachung.
Ein bisschen Video für alle.
In der Kehre des Schluss‘ der Schuss:
Was mit Sicherheit kommen soll, war mit Sicherheit schon einmal da.
Das ist so sicher wie das „Amen in der Kirche“.
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