Jawohl!
Der Mensch muss an die frische Luft. Hörst du alle Zeiten allerorten in der Pandemie. Und weil du tust, was man dir sagt, schlappst du die Maske vor Mund und Nase. Haust die Mütze um die Ohren. Den Mantelkragen hoch. Schal umschlungen. Fahrrad raus. Und ab dafür.
Umkurvst den Block. Kreuzt die Wilhelmstraße. Die englische Botschaft: Abgesperrtes kleines Straßenstück mit Polizei und Schießgewehr. Vor dir eine rote Ampel. Die willst du ignorieren, und haust in die Pedale. Doch da schreit es hinter dir: „Zurrrück“. Auf ein Stück; du stehst stramm. Drehst dich sachte um die Sohle. Siehst einen der Behelmten. Wilde Blicke in den Gesten. Da salutierst du ohne Hand erhoben. Und schreist vor Schreck den Dingen ganz ergeben, im Ton des militärisch Uniformierten: „Jawohl! Mit, das ist unerlässlich, Ausrufezeichen!
Nach hinten rollt das Rad. Da ertönt aufs Neue das polizeiliche Gebrüll: „Zurrück“. Und du entgegnest, jetzt ein wenig boshaft schon: „Jawohl“. Mit der Hand am Maskenrand UND Jawohl: Ausrufezeichen . So geht das noch einmal hin und zweimal her. Bis der Beamte warnend lärmt: „Passens uff. Wollense mir beleidigen?“. Da hältst du dein Maul. Denkst jedoch für dir: WER darf hier was sagen, und wer nicht? Gibt es gar verbotene Wörter, von denen du nichts weißt? Wer weiß…
Klar, es sind Corona-Zeiten. Da gibt es nichts zu spaßen. Mit nichts und niemanden. Nicht bei den „Jawoll-Märkten“, wo „Immer. Alles. Günstiger.“ ist. Nicht im „Lokal Jawoll“ im Berliner Pläntnerwald. Und auf gar keinen Fall mit einem deutschen Wachhabenden, der im grauslichen Novembergrau die Beine vorwärts-rückwärts schiebt.
Jawohl, du bist’s, mein Ich. (Karl May)
11/20