Bindewort; doch
Das DOCH ist vom Stamme des „Aber“. Sacht und still hockt es auf seinen vier Buchstaben vor dir. Und ist Redeschwall pur. Nein, kein harmloser „Wortpartikel“, du Neunmalkluger, der du an das „Bindewort“ glaubst. Ja, brüll ruhig: „Ich bin DOCH nicht blöd“. Das ändert DOCH nichts. Du bist und bleibst bescheuert, mein lieber Konsument. Weil du dich einlullen lässt. Weil du Schiss hast; vielleicht bist du ja DOCH unterbelichtet. Hast was verpeilt, was alle längst schon haben. Gibst Kohle aus, wo andere umsonst drauf bauen. Läufst Waren nach, die lieblos sind. Ist DOCH peinlich.
Doch, doch: Das DOCH ist hintertückisch. Hinterlistig. Rechthaberisch. Vorwurfsvoll. Das bringt dich reineweg in Rage. Das fordert Attacke. Hau rein. Auf „sag’s-doch.de“; dem super „Bürger-Hinweis-Service für Friedrichshafen und den Bodenseekreis“. Das nennt sich
„Anliegenportal“, was eine Wortschöpfung für „Leck mich doch“ ist. Wenn du damit fertig bist, gehst du zurück auf Los bei „tusdoch.de“ mit „365 Tipps mehr Schwung ins Leben bringen“. „Geht doch“, sagt die Fraunhofer-Gesellschaft im selben Atemzug wie „gehtdoch-kreatives.de“, oder „gehtdoch.at“; dem „aus-Prinzip“. Hauptsache Widerspruch. Hauptsache Recht haben. Ist doch so:
Studier DOCH, was du willst“ (UniCross)
Lern DOCH, was Du willst, kopiert die FDP.
„Nicht zuhause und DOCH daheim“ rät dir der „HolidayCheck“.
Ja DOCH mein kleiner Verbraucher. Von nichts kommt nichts – in den wahren Kreislauf. Danke LaFee:
„Heul Doch – Heul Doch
Arschloch!“