Berlin. Visit
Ja, da reibst du dir die Augen. In deinem Bettchen hinter den sieben Bergen: In Berlin, der „Stadt extremen Freiheitswillens, …ist immer was los“. Das weißt du, weil alle das sagen; die Werber, die von Welt.
„Interessante, talentierte Menschen“, was beileibe keine Heimchen am Herd-, sondern – eben – Partylöwen sind. Und für die, und für dich haben die Marketingler „Berlin. Auch das“ erfunden. Mit, lese & staune: einer „Großstadt Expedition“. Bei herbstlich steigenden Infektionszahlen. Geil.
In Berlin steppt der Bär. Also hinfort mit dem moralinsauren Slogan „ Be Berlin“. Jetzt gildet „#WirSindEins“. Mit Du so & Wir so. Abgekupfert vom „Durstsexpress“. Egal. Du bist nicht kleinlich. Wo dir doch die Werber „Doppelzimmer ausgewählter Hotels“ mit einem „Stadt Herbstspezial!“ in Aussicht stellen: eng umschlungen, wie verschmolzen. Corona-roter-Wahn. Sinn.
Hauptsache: Hauptstadt. Da willst du, da musst du was? Feiern. Party machen. Die Sau rauslassen. Was sonst.
Der Müller M., der Regierende, propagiert doch „gelebte Individualität“. Und dann, von jetzt auf gleich, wollen die dir das verbieten? Dich gar diskriminieren? Mit Worten von „Fetisch Party“ und „pervers“? So wie gestern in der Presse? Gehts noch? Nur weil du mit 500- statt der 200 erlaubten people in der „Alten Münze“ Party machst? Und natürlich auch Zuhause; in deiner Wohnung. Ist eben Berlin. Die Leute machen, was die Werber sagen. Ja, und? Auch „Kranksein“ ist – gesund. Basta.